Ernährungsmythen,  Ernährungswissen

Haushaltszucker oder doch lieber eine Alternative? Welcher Zucker ist am gesündesten?

Neben Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen gibt es zahlreiche weitere Alternativen zum Haushaltszucker, wie zum Beispiel Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft. Vermarket werden diese pflanzliche Süßungen gern als gesündere Alternative zum klassischen Haushaltszucker.

Aber was ist dran?

Betrachtet man hier den reinen Gehalt an Zucker und Kalorien, unterscheiden sich diese Süßungen häufig nicht maßgeblich. Haushaltszucker liefert 100 g Zucker während Kokosblütenzucker 92 g Zucker pro 100 g Produkt enthält. Dem Körper ist letztendlich egal woher der Zucker kommt. Verstoffwechselt wird dieser immer auf die gleiche Weise.

Daher gilt, dass jede Süßung, egal ob Haushaltszucker oder eine entsprechende Alternative, nur in Maßen verwendet werden sollte. Dennoch sollten wir uns zur Beurteilung der pflanzlichen Süßungen auch das Zuckerspektrum, also welche Zuckermoleküle im Produkt enthalten sind, und den Nährstoffgehalt anschauen. So gibt es beispielsweise einen großen Unterschied im Nährstoffgehalt zwischen getrockneten Datteln, Dattelzucker und Dattelsirup. Der industriell hergestellte Dattelsirup entsteht durch Einkochen von Datteln. Durch diese Herstellung bleiben kaum gesundheitsförderliche Nährstoffe erhalten. Meist handelt es sich eher um eine leicht aromatische Zuckerlösung. Der vergleichsweise hohe Nährstoffgehalt des Dattelzuckers ist darauf zurückzuführen, dass es sich hierbei um die Verarbeitung der ganzen Früchte handelt. Er besitzt ein ähnliches Nährstoffprofil wie Datteln und enthält noch Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine. Einige Zuckeralternativen enthalten zudem Antioxidantien, die unsere Zellen schützen können. 

Nachfolgende Tabelle zeigt, wie sich der Antioxidantiengehalt, im Vergleich zu anderen ausgewählten kalorischen Zuckern verhält:

An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass der Gehalt an gesundheitsförderlichen Nährstoffen in der Regel zu gering ist, um einen nennenswerten Beitrag zur Gesundheit zu leisten. Man müsste schon eine sehr große Menge konsumieren, was wiederum zu einem überdurchschnittlich hohen Zuckerkonsum führen würde. 

Einige Zuckeralternativen, wie zum Beispiel Agavendicksaft, weisen hohe Fruchtzuckergehalte (Fruktose) auf. Fruktose ist süßer als der reine Traubenzucker (Glucose) und wird daher gern selektiv bei der Herstellung erhöht. In zugesetzter und isolierter Form kann Fruktose bei regelmäßig hohem Konsum negative gesundheitliche Auswirkungen haben. In Form von vollwertigem Obst ist Fruktose jedoch bedenkenlos genießbar. 

Welche Süßung verwendet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Häufig ist die Umstellung auf Zuckeralternativen ein erster Schritt den Zuckerkonsum insgesamt zu reduzieren. Je häufiger Kinder schon in sehr jungen Jahren mit sehr süßen Speisen in Berührung kommen, desto eher verschiebt sich die angeborene Toleranz für Süßigkeiten auf Dauer. Als Konsequenz wollen Kinder immer mehr und immer süßere Speisen essen. Beim Salz verhält es sich im Übrigen ähnlich. 

Neben der Süße liefern die meisten Alternativen auch einen aromatischen Geschmack, welcher der Mahlzeit eine spannende Note geben kann. In unseren Rezepten werden vor allem Datteln und Bananen als süßende Komponente verwendet. Sie liefern neben der Süße noch Nähr- und Ballaststoffe. Gerade die Ballaststoffe helfen dabei schneller satt zu werden und vermeiden einen vorzeitigen Heißhunger. Als süßende Zutaten eignen sich zudem zum Beispiel Birnen, süße Äpfel, Mangos und Kakis. 

Hey, ich bin Sonja. Schön, dass du da bist! Ich bin hier der Ernährungsnerd, denn das große Feld der Ernährung fand ich schon immer spannend. Also hab ich das Ganze kurzerhand studiert, immer weiter vertieft und noch ein wenig Ernährungspsychologie on top gesetzt.

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