Warum steigen Strohhalme in Sprudelwasser hoch und bleiben im Saft am Boden?
Liebt ihr es auch so sehr wie Karla eure Getränke aus einem Strohhalm zu trinken? Ist euch schon mal aufgefallen, dass sich die Strohhalme nicht in allen Getränken gleich verhalten? In stillen Getränken wie Milch, Saft oder Tee bleibt der Strohhalm auf dem Boden. In Saftschorlen, Sprudelwasser oder Limonaden dagegen steigen die Strohhalme schon nach kurzer Zeit auf und drohen aus dem Glas zu kippen. Aber woran liegt das?
Wollen wir es gemeinsam herausfinden? Na dann los…
Alle Getränke in denen die Strohhalme nach oben steigen, haben eines gemeinsam, sie enthalten Kohlensäure. Das kannst du daran erkennen, dass kleine Bläschen im Getränk zu sehen sind und die Flasche zischt wenn man sie öffnet. Auch prickelt das Getränk im Mund.
Wollen wir ein kleines Experiment zusammen machen?
Dazu brauchen wir zwei Gläser, zwei Strohhalme und zwei Flaschen Wasser. Eine Flasche Stiles Wasser oder Leitungswasser und eine Flasche Sprudelwasser.
- Nimm das erste Glas und gib das Leitungswasser oder das stille Wasser in das Glas. Dann gib den Strohhalm in das Wasser und beobachte was passiert.
Und was konntet ihr erkennen? Der Strohhalm sinkt mit dem unteren Ende bis auf den Boden, kippt dann an den Glasrand und bleibt so stehen.
2. Nimm das zweite Glas und gib das Sprudelwasser hinein. Anschließend gib erneut einen Strohhalm ins Wasser und beobachte wieder.
Auch hier sinkt der Strohhalm zunächst zu Boden und lehnt an den Glasrand. Doch nach kurzer Zeit steigt er langsam nach oben und scheint in dem Getränk zu schweben. Aber woran liegt das?
Sprudelwasser und andere kohlensäurehaltigen Getränke werden oft mit Kohlendioxid versetzt. Kohlendioxid ist ein durchsichtiges Gas, welches mittels hohem Druck in die Flasche gepresst wird. Im Wasser löst sich das Gas und bildet mit ihm Kohlensäure. Ist die Flasche fest verschlossen, ist dies nicht zu sehen, wird sie aber geöffnet, fällt der Druck ab und die Kohlensäure zerfällt wieder in Kohlendioxid und Wasser. Da Kohlendioxid ein leichtes Gas ist, steigt es in Form von kleinen Bläschen an die Wasseroberfläche. Haltet doch mal euer Gesicht über ein Glas mit Sprudelwasser, dann könnt ihr sogar spüren wie die kleinen Bläschen zerplatzen.
Aber was machen die Bläschen denn nun mit dem Strohhalm?
Wenn die Bläschen sich ihren Weg im Wasser nach oben bahnen und dabei auf einen Gegenstand treffen, bleiben sie daran hängen. Wenn sich dann nach und nach immer mehr Bläschen an dem Strohhalm festhängen, herrscht ein starker Auftrieb und der Strohhalm wandert nach oben.
Ihr könnt euch das vorstellen, wie mit euren Schwimmflügeln im Wasser. Sie geben euch so viel Auftrieb, dass ihr auf dem Wasser schweben könnt, ganz ohne den Boden zu berühren. Genauso geht es dem Strohhalm mit den Kohlendioxidbläschen.
Wenn ihr Sprudelwasser mit einem Löffel durchrührt, dann steigen ganz viele Gasbläschen gleichzeitig auf und das Wasser verliert seine Kohlensäure. Irgendwann ist keine Kohlensäure mehr enthalten und das Wasser prickelt nicht mehr. Dann bleibt der Strohhalm auch auf dem Boden stehen, da kein Gas mehr vorhanden ist, dass ihm Auftrieb verleiht.
Wollen wir noch ein zweites Experiment machen in dem wir uns das nochmal anschauen?
Nehmt ein Glas mit Sprudelwasser und gebt zwei oder drei Rosinen in das Wasser. Hier könnt ihr toll beobachten, wie sich die Gasbläschen an die Rosinen heften und sie mit nach oben nehmen. An der Wasseroberfläche platzen die Gasbläschen wieder und die Rosinen sinken wieder ab. Wieder unten angelangt heften sich neue Gasbläschen an und die Rosinen steigen wieder nach oben. Das geht immer so weiter und es sieht aus als würden die Rosinen im Glas tanzen.